Marburg im Jahr 1845. Johann Bertram Schaefer, Sohn einer angesehenen Kaufmannsfamilie, ist seit zwei Jahren zurück von seiner Wanderschaft. Der gelernte Tapezierer und Dekorateur hatte verschiedensten Tapetenhändlern in ganz Europa über die Schulter geschaut und viel gelernt. Jetzt wagt er selbst den großen Schritt und eröffnet in der Oberstadt ein Verkaufsgeschäft für Inneneinrichtung und -dekoration. 175 Jahre und fünf Generationen später ist die Marburger Tapetenfabrik ein Familienunternehmen mit Weltruf, das die Erfolgsgeschichte des Produktes von Anbeginn federführend mitgeschrieben hat. Seit jeher gilt Marburg als Innovationsführer der Branche. Beides – 175 Jahre Marburg und 175 Jahre Innovationen – wird im November gefeiert.
Wegen der aktuellen coronabedingten Situation wird es nicht das eine große Event geben. Vielmehr hat das Team ein Konzept erarbeitet, wonach an mehreren Tagen viele kleine Gruppen begrüßt werden können. Kunden, Partner, Freunde – sie alle sind am Firmensitz im mittelhessischen Kirchhain auf eine Zeitreise eingeladen. Ausgewählte Exponate erinnern an die Anfänge der Tapetenproduktion, in erster Linie gewährt Marburg aber Einblicke in die Gegenwart. „Wir sind stolz, die modernste Digitaldruckmaschine der Welt bei uns zu haben“, sagt Ullrich Eitel, der das Unternehmen als geschäftsführender Gesellschafter in fünfter Generation leitet. Dieser Blick hinter die Kulissen inklusive eines Abstechers in die Forschungsabteilung wird ein Highlight für die Besucher sein. „Daneben werden wir natürlich neue Kollektionen präsentieren, über aktuelle Trends sprechen und auch darüber reden, wie wir uns die Zukunft der Tapetenmärkte vorstellen“, so Eitel.
Der Verband der Deutschen Tapeten-Industrie e.V. gratuliert sehr herzlich.
Der Tapetenhang
Am sogenannten Tapetenhang wurden die Tapeten zum Trocknen aufgehangen, weil im Leimdruckverfahren nass in nass gedruckt wurde. In einer Art Karussell wurden die Tapeten in etwa drei Meter lange Falten gelegt und über Heizstäbe transportiert. Im Bereich des Tapetenhanges herrschten Temperaturen von 45 bis 50 Grad.
Der Rollsaal
Im Rollsaal wurden Ballen über die Rollmaschine gelegt und in einzelne Rollen unterteilt. Dieses Arbeiten war bis etwa in die Mitte der 70er-Jahre üblich.
Verpacken
Kartons zum Verpacken gab es bis Ende der 60er-Jahre noch nicht. Die Rollen wurden zu sogenannten Ballen verpackt. Etwa 12 bis 16 Rollen bildeten einen Ballen. Dieser wurde zum Schutz mit Tapetenresten und Packpapier umwickelt.
Ich stimme zu, dass diese Seite Cookies für Analysen verwendet. Erfahren Sie mehr.×
Vorsicht!
Sie nutzen einen alten Browser!
Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser um diese Seite anzuzeigen.